Tatort Bodensee: moderne Romeo und Julia-Story

In der Geschichte "Grau-Blaue Krawatten" geht es ums zwei Cliquen, die eine bestehend aus Außenseitern und die andere mit angesagten Typen. Julian und Alex, Julian gehört zur Gruppe der Außenseiter und liebt Alex, der mit Fabio und Jenny aus der anderen Clique abhängt. Alex steht jedoch nicht zu seiner Liebe zu Julian und will mit Jenny auf den Abiball. Julian kann Alex` Verhalten nicht verstehen und dass er sich an zweifelhafte Freunde hängt, die nichts von ihm wissen würden. Als Geld aus der Kuchenkasse für die Abiballfeier geklaut wird, lenkt Julian aus Rache zusammen mit Hannah und Nele den Verdacht auf Alex.

Nele ist hier stille Triefkraft, da sie ihre Chance wittert, mit Fabio auf den Ball zu können. Fabio und Jenny können nicht fassen, dass Alex sie beklaut hat, Alex kann sie nicht von seiner Unschuld überzeugen, da Nele heimlich ein „eindeutiges“ Video verbreitet hat. Die Schulleiterin will den Abiball ausfallen lassen, wenn sich der Diebstahl nicht aufklärt. Am Ende nimmt Julian die Sache alleine auf sich, weil Alex der Schulverweis droht. Alex lernt, zu sich zu stehen und erklärt Julian in einem You Tube-Video seine Liebe.

 

Mit diesem Plot hatte der Literaturkurs der K1 vom Helmholtz-Gymnasium Karlsruhe den ersten Preis beim landesweiten Drehbuchwettbewerb „Tatort Bodensee 2016“ gewonnen, in dessen Rahmen das Gewinnerdrehbuch unter professioneller Anleitung verfilmt wurde. Der Film wird zudem automatisch auch beim Jugendfilmpreis der Filmschau im Dezember in Stuttgart teilnehmen.

 

Ziel der Umsetzung ist, die Jugendlichen unter Anleitung von Profis möglichst viele Aufgaben der Filmproduktion selbst umsetzen zu lassen. Die Dreharbeiten dazu fanden gerade vom 9. bis 17. Juni in Karlsruhe statt. Es wurde in der Schule, in drei Privatsets, aber auch in der Straßenbahn, also einem eher schwierigen Set, gedreht. Vor den Dreharbeiten gab es im Stadtmedienzentrum in Karlsruhe ein Vorbereitungswochenende mit praktischen Teilen.

 

Nach einer Kamera- und Tontechnikeinführung durch Notker Mahr und Oliver Heise wurde über Einstellungsgrößen gesprochen und danach folgte eine Auflösungsübung einer Szene mit Notker Mahr. Die Schüler, die nicht selbst an der Kamera standen, konnten über Beamer alles verfolgen. Schauspielcoach Torsten Hoffmann probte hierfür mit den Darstellern und machte grundsätzliche Übungen, über die man bestimmte Stimmungen als Schauspieler herstellen kann.

Allgemeines zum Ablauf von Dreharbeiten vermittelten Sabine Willmann und die Projektassistentinnen. Auch der Gewinnerfilm von 2014, „GEDISST“, wurde gemeinsam angeschaut und besprochen. An diesem Wochenende meldeten sich die Schüler auch für den von ihnen gewünschten Bereich an, so dass zum Schluss alle Departments – Regie, Kamera, Ton, Kostüm, Maske, Ausstattung & Requisite, Aufnahmeleitung, Catering, Setfotos, Script & Continuity, Setrunner, Making Of-Kamera – besetzt waren.

 

Danach ging die eigentliche Vorproduktionszeit los, nicht einfach für engagierte Schüler eines Gymansiums mit Musikprofil, da neben den etlichen Klausuren auch noch viele zum Film konkurriende Veranstaltungen wie Konzerte, Studienreisen u. a. stattfanden. Dennoch erstellten die Schüler eine Auflösung der Szenen. Hierzu gab es einige Termine mit Schülerteam und Sabine Willmann vor Ort. Erst einmal, um die Drehorte zu finden und zu besichtigen.

Jede Szene eines Drehbuchs wird bei der Auflösung in unterschiedliche Einstellungen aufgetrennt und damit festgelegt, wie die Geschichte transportiert werden soll. Auch viel Organisatorisches hatten die Schüler zu stemmen: Komparsen für die Schulhofszenen finden, Kostüm- und Maskenpläne erstellen, Drehplan erstellen - der auch Luft ließ, um auf die Wetterlage zu reagieren u. a. Erstmalig wurde auch das Catering komplett von den Schülern übernommen: Drei Schülerinnen verpflegten das Team von zwischen 20 und 25 Personen über den ganzen Zeitraum hinweg. Mittags kochten sie und das Team konnte in einer Wohnung in der Nähe der Schule essen.

 

Derzeit entsteht der Schnitt, wiederum durch die Schüler selbst mit Hilfestellung durch Sabine Willmann und Oliver Heise. Erstmalig entsteht auch die Filmmusik durch Schülerhand, komponiert von der Helmholtz-Schülerin Alisa Kratzer. Dabei steht Filmkomponist Oliver Heise zur Seite. Die Fillmusik (Streicher, Flöte, Klavier) wird zudem von Schülerinnen und Schülern des Helmholtz-Gymnasiums selbst eingespielt werden. Die Aufnahmen finden am 8. Juli vormittags in der Aula des Gymnasiums statt. Parallel dazu entsteht durch eine Schülerin des Seminarkurses Kunst die Grafik und Gestaltung für das Cover der DVD, die nicht nur für die Mitwirkenden selbst, sondern auch für die Ausleihe bei den Kreis- und Stadtmedienzentren produziert wird

 

 

Die Premiere von „Grau-Blaue Krawatten“ findet am 19. Juli um 19 Uhr in der Schauburg sein.

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