Zurück in die Zukunft: Zeitreisesatire TIMELESS feiert Weltpremiere

Regisseur Alexander Tuschinski bespricht mit Helmut Berger die nächste Szene.
Regisseur Alexander Tuschinski bespricht mit Helmut Berger die nächste Szene. (Foto: Matthias Kirste)

Was wäre, wenn man von jetzt auf nachher aus seinem aktuellen Lebensumfeld gerissen würde in eine fremde Umgebung? Und nicht nur dies: was wäre, wenn man hierbei auch die Dekaden durchwandern und in eine andere Zeit gelangen würde? Wer würde sich hier zurecht finden? Andere Sitten, andere Werte, andere Medien, alles schnelllebiger, irritierend und abstoßend? Der neue Langfilm des Stuttgarter Filmemachers Alexander Tuschinski, TIMELESS, wagt hier einen spannenden Versuch, in allen möglichen Filmwelten eine solche zu erdenken, in der viele Ängste, die uns heute auch in der Realität beschäftigen, in eine greifbare reale Gefahr zu verwandeln, die uns vermitteln soll, dass wir vielleicht gar nicht allzu weit von einer solchen Welt entfernt sind.

 

Ein spannendes Underground-Werk, Low-Budget produziert, das nicht nur verschiedene mediale Ebenen miteinander raffiniert verschmilzt, sondern sich auch konfrontativ mit der Frage auseinander setzt, was passieren könnte, wenn die bösen Mächte unserer Welt die Massen manipulieren und gleichzuschalten drohen. Das klingt doch gar nicht so fern von so manchen Entwicklungen, wie sie in der heutigen postfaktisch geprägten Medienwelt zu beobachten sind und die Meinungen leider doch so vieler Menschen dominieren.

 

TIMELESS feiert am kommenden Sonntag, 27. November, seine Weltpremiere beim Paris Independent Film Festival. Die Produktion, in der auch Schauspielergrößen wie Helmut Berger (LUDWIG II, DIE VERDAMMTEN), Harry Lennix (DOLLHOUSE, THE BLACKLIST), Zachi Noy (EIS AM STIEL), Rick Shapiro (LATE NIGHT WITH CONAN O´BRIEN) oder Angus Macfadyen (BRAVEHEART, EQUILIBRIUM) mitwirken, wurde auch vom Filmboard Karlsruhe unterstützt. So fand ein Teil der Dreharbeiten auch in Karlsruhe statt und einige Rollen konnten so auch mit Schauspielern aus der Region besetzt werden.

Der Film erzählt die Geschichte von Arnold Richter (Sebastian B), der aus dem Nazi-Deutschland von 1932 in eine nahe Zukunft schliddert, in der eine neue Diktatur droht. Dort stürzt er in eine Reihe unterschiedlichster Abenteuer, die zu einer Revolution führen. Bizzarr und turbulent, chaotisch und surreal treibt Tuschinski (MENSCHENLIEBE, BREAK-UP) seinen Plot in gewohnter Manier voran, ein Reigen expressiver Realsatire in überschneller Montage. Eine Tour de Force, die sich leidenschaftlich dem improvisierten Setting hingibt und sich begeistert auch vieler Filmzitate bedient, fast schon ein Markenzeichen des jungen Regisseurs.

 

Ausschließlich in Deutschland, hier mit Fokus auf Stuttgart und Karlsruhe, gedreht, konnte das Filmboard Karlsruhe zum einen zentrale Filmlocations vermitteln, insbesondere eine Bankfiliale, die eine zentrale Rolle im Film einnimmt. Auch das Drehequipment, Crew und Darsteller konnte das Filmboard beisteuern. "Ich bin dem Filmboard sehr dankbar für die großartige Unterstützung hier vor Ort", so Regisseur Tuschinski. "Dank dessen zahlreicher Kontakte in die Filmbranche konnten wir die Szenen schnell und effizient abdrehen und das Ergebnis übertraf dadurch all unsere hohen Erwartungen sogar noch."

 

Die Premiere von TIMELESS findet nun am Eröffnungsabend des Paris Independent Film Festivals im wunderschönen Arthauskino Ciné 13 Théâtre in Montmartre statt. "Viele Cast-Mitglieder sind anwesend, und ich bin schon sehr gespannt auf die Publikumsreaktion", erklärt Tuschinski. Besonders Helmut Berger ist in Frankreich sehr beliebt, und die französische Presse hat die Vorführung mit vielen Vorschusslorbeeren versehen. "Für mich ist Paris sehr wichtig – als Teenager verbrachte ich, als meine Leidenschaft für Film immer stärker wurde, dort einige Zeit. Seitdem hat Paris für mich einen besonderen Stellenwert, wenn es um Filme geht, und ich bin besonders glücklich, Timeless dort das erste Mal zu zeigen."

Kommentar schreiben

Kommentare: 0