Der Kampf gegen Blindheit

Einblicke in die Hornhautbank an der Uniklinik Heidelberg:

Besuch von IP Dr. Naresh Aggarwal im Distrikt 111-Süd-Nord

Majestätisch thront das Schloss über Heidelberg. Gemütlich fließt der Neckar durch die Universitätsstadt, in welcher fast 40.000 Studierende ihren Studien nachgehen. Hier ist die älteste Universität in Deutschland beheimatet, die bereits 1386 gegründet wurde. In eben diesem Schloss nehmen Lions des Distrikts 111 Süd-Nord am Tag der Deutschen Einheit an einer Schlossbesichtigung teil, hier mit einem ganz besonderen Ehrengast, dem International President Dr. Naresh Aggarwal. Es ist Aggarwals zweiter Tag im Distrikt. Im Gespräch ist ihm deutlich anzumerken, dass die vielen gesammelten Eindrücke seine Spuren hinterlassen haben, er wirkt ein wenig müde, sehr verständlich angesichts des vielfältigen Programms, das ihm hier in Heidelberg geboten wurde.

Doch als er darauf angesprochen wird, was er von der Arbeit der Lions im Distrikt 111-SN hält, ist er augenblicklich wieder hellwach, seine Augen leuchten begeistert: „Ich freue mich sehr über die vielfältigen Activitys dieses Distrikts und es erfüllt mich auch mit stolz, welch großartigen Job die Lions hier leisten. Gerade die vielen Menschen, denen mit der Hornhautbank in der Universitätsklinik durch das Lions-Engagement geholfen werden konnten, zeigen, wie wichtig unsere Arbeit ist, nicht nur hier, sondern überall auf der Welt.“

 

Bereits am Tag zuvor wurde der hohe Gast im Rathaus von Lionsfreund Dr. Jan Gradel, dem Vertreter der Stadt Heidelberg, empfangen. Beim anschließenden gemeinsamen Spaziergang durch die Altstadt, erstmals urkundlich erwähnt im Jahre 1196, vermittelte das Herz Heidelbergs den einzigartigen Dreiklang aus Stadt, Bergen und Fluss.Dass Tradition auch heute noch groß geschrieben wird in der Universitätsstadt, zeigt ein Besuch eines typischen deutschen Burschenschaftshauses, der Vineta. Kein Zufall, hat IPDG Dr. Michael Pap hier die Position des stellvertretenden Vorsitzenden der Altherrenschaft inne. So erfährt Aggarwal, dass die Vineta seit über 130 Jahren Studenten und Akademiker über ihre Studienzeit hinaus ein Leben lang miteinander verbindet und einen Anlaufpunkt für generationenübergreifende Freundschaften bildet. Ein Ansinnen, das jedem Lions auf der ganzen Welt wohlvertraut sein dürfte. Der Abend klingt gemütlich bei einem indischen Buffet und einem gemütlichen Beisammensein aus, viele der Lions-Gespräche dauerten bis tief in die Nacht.

 

Der nächste Morgen beginnt für die Lions in der Augenklinik der Uniklinik Heidelberg. Hier empfangen der ärztliche Direktor Prof. Dr. med. Gerd. U. Auffarth und seine Mitarbeiter die Lions an der zentral angebrachten Plakette, die die Gründung der Hornhautbank symbolisiert. Von hier beginnt die Führung durch die Augenklinik, in der den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die große Bedeutung vermittelt wird, die der Hornhautbank im Kampf gegen Blindheit zukommt.

 

„Für unseren Distrikt ist es großartig, unserem internationalen Präsidenten zeigen zu dürfen, wie wir arbeiten und wie wir deutschen Lions uns freundschaftlich untereinander verbunden haben, um diese Kraft der Gemeinsamkeit zu nutzen, um damit unsere Aufgabe „We serve!“ zu erfüllen“, so Distrikt Governor Thomas Paulus äußerst positive Bilanz zu Dr. Aggarwals Besuch. „Gestern und heute konnten wir unserem internationalen Präsidenten unsere Legacy-Projekte präsentieren. Insbesondere konnten wir das Kraftwerk Schwarzach, das einen Special Olympics Stützpunkt beheimatet, in einem kurzen Video näher bringen und heute eben richtig live sowohl in Theorie als auch in praktischer Anwendung und noch viel wichtiger: in der Reflexion der Patienten zeigen, wie die Hornhautbank Heidelberg, die wir vor drei Jahren aufgebaut haben, funktioniert und wie wir einen Nutzen für die Bedürftigen gestiftet werden kann, in diesem Fall für die Erblindeten oder für an der drohenden Erblindung Leidenden“, betont Paulus.

 

Das Fazit des Tages: die Lions des Distrikts 111 Süd-Nord können mehr als zufrieden sein mit der Entwicklung der Hornhautbank, weil sie es dank ihres Engagements gleich über mehrere Governor-Jahre hinweg geschafft haben, nachhaltig, konsequent und in lionistischer Freundschaft die gesetzten Projektziele gemeinsam und kontinuierlich weiter voran zu bringen.

 

Es gibt derzeit 54 Hornhautbanken auf der Welt, und mit der Hornhautbank Heidelberg wurde eine Art Blaupause geschaffen, um die hier gewonnenen Erfahrungen in andere Distrikte zu exportieren, um den dortigen Governors und Lions-Freunden aufs Pferd zu helfen, damit noch weitere Hornhautbänke gegründet werden können.